Hochbrück 6. Teil: 1963-1970

 

1963 begann eine neue Entwicklungsphase Hochbrücks: das Gewerbegebiet entstand. Bisher hatte es nur das Kies- und Quetschwerk Strebl gegeben (seit 1939). Jetzt 1963 wurde als erster Betrieb ein Zweigwerk der Maschinenbaufirma Voith aus Heidenheim eröffnet; es produzierte automatische Omnibus- und Gabelstapler-Getriebe. Die Bremer Bau-Union errichtete auf dem ehemaligen Steidle-Grundstück ein Werk für Fertigbetonteile; zur Eröffnung kam Prominenz aus München, weil die Teile für Bauten in München produziert wurden; auch hier gab es damals „Plattenbauten“. Weitere Betriebe folgten, insbesondere Speditionen wegen der Nähe zur Autobahn, und damit entstanden zahlreiche Arbeitsplätze und weitere Mietshäuser an der Heidenheimer Straße, die teilweise im Auftrag der Firma Voith gebaut wurden. Die Einwohnerzahl stieg von ca. 600 in den 50er Jahren auf ca. 2.000 im Jahre 1970. Etwa 1965 kamen die ersten Gastarbeiter aus der Türkei nach Hochbrück. Durch das Gewerbegebiet erhielt die Gemeinde die Gewerbesteuereinnahmen, mit denen sie die Infrastruktur für das Wachstum ausbauen konnte, das mit dem Bau des Forschungsreaktors 1957 und den nachfolgenden Forschungsinstituten begann.
1962 wurde der Architekt Voltenauer mit der Planung eines Schulhauses mit vier Schulsälen und den entsprechenden Nebenräumen beauftragt. Der Bau wurde im Sommer 1963 begonnen und am 9.9.1964 bezogen. Zunächst gab es 4 kombinierte Klassen (1./2. usw.); 1966 zog die 7./8. Klassen nach Garching, 1969 auch die 5./6. Klassen in die dortige Hauptschule. So hatte jetzt jede der Klassen 1-4 ihren eigenen Raum in der neuen Hochbrücker Schule. Das Schulzentrum an der Garchinger Poststraße mit der Grundschule Garching-West und der Hauptschule wurde in 6 Bauabschnitten zwischen 1955 und 1973 erbaut.
In der Nacht vom 25. zum 26. November 1967 fiel die Holzkirche „Zu den heiligen Engeln“ einer Brandstiftung zum Opfer; die Gottesdienste fanden wieder vorübergehend in einem Schulraum statt. Im November 1969 wurde der Grundstein für ein neues Kirchenzentrum gelegt; am 16. Mai 1971 weihte Kardinal Döpfner die Kirche „St. Franziska Romana“ ein mit Kindergarten, Pfarrsaal, Bücherei und Nebenräumen.

Veröffentlicht in den Garchinger Nachrichten vom 25.01.2013